Parodontitis - Wenn das Zahnfleisch Probleme macht
Die Parodontitis (oft auch „Parodontose“ genannt) ist eine durch Bakterien verursachte Entzündung des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparates (lat. Parodontium).
Ebenso wie bei der Karies ist bei der Parodontitis die Früherkennung für den Behandlungserfolg entscheidend,
da sich die Entzündung unbehandelt vom Zahnfleisch bis in den Kieferknochen ausbreiten kann.
Die schlimmste (und leider häufige) Folge der Parodontitis ist der Zahnverlust.
Ursachen und Anzeichen der Parodontitis
Die Ursache für eine Parodontitis ist bakterielle Plaque (Zahnbelag). Die Erkrankung beginnt meist mit einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis) und breitet sich langsam bis in den Kieferknochen aus, wo sie eine Lockerung des Gewebes bewirkt, die sich auf Röntgenaufnahmen darstellen lässt. Lange Zeit können sowohl Parodontitis als auch Gingivitis ohne Symptome verlaufen. Folgende Anzeichen sind daher als deutliche Warnsignale zu verstehen
- Rötung des Zahnfleisches
- Schwellung des Zahnfleisches
- Zahnfleischbluten bei Berührung
- Wunden und Geschwüre
- Empfindlichkeit und Schmerzen
- Mundgeruch
- Zahnfleischrückgang
- Lockerung der Zähne
Risikofaktoren für Zahnfleischerkrankungen
Sehr viele Erwachsene leiden unter Zahnfleischproblemen. Oftmals sind diese „hausgemacht“, da folgende Faktoren die Mundgesundheit beeinflussen:
- Zahnbelag und Zahnstein
- Rauchen (bis zu 6-faches Risiko)
- Diabetes mellitus
- Schwangerschaft (Hormonumstellung)
- Karies
- Mundatmung
- Bruxismus (Zähneknirschen)
- Immunschwäche
- Piercings (durch den Druck)
- Genetische Veranlagung
Parodontitis gezielt vorbeugen
Der beste Weg zur Vorbeugung einer Parodontitis ist eine gründliche Mundhygiene. Diese umfasst neben dem häuslichen Zähneputzen auch die Pflege der Zahnzwischenräume mit z.B. Zahnseide oder Interdentalbürsten. Da niemals alle „Putznischen“ erreicht werden können, ist auch der regelmäßige Besuch beim Zahnarzt Bestandteil der Prophylaxe.
Im Zuge dessen können bei einer Professionellen Zahnreinigung hartnäckige Beläge entfernt und Bakterien somit die Grundlage entzogen und Symptome richtig gedeutet werden. Gerade weil Symptome oft erst spät auftreten, ist Vorbeugung so wichtig. Parodontitis gefährdet nicht nur die Zähne, sondern erhöht auch nachweislich das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Frühgeburt.
Therapie der Parodontitis
Das Ziel der Parodontitisbehandlung ist die Bekämpfung der Entzündung. Die Behandlung beginnt mit verschiedenen Hygiene-Maßnahmen, die auch die Erneuerung schadhafter Zahnfüllungen einschließen kann. Durch z.B. Spüllösungen wird die Bakterienkonzentration weiter gesenkt. Bei leichter Ausprägung der Parodontitis kann bereits durch diese Maßnahmen eine spürbare Besserung der Symptome erzielt werden.
Es schließt sich die eigentliche Behandlung an, bei der Zähne und Zahnfleischtaschen besonders gründlich gereinigt werden.
Ergänzend kann eine Antibiotika-Gabe notwendig sein. Die Behandlung erstreckt sich je nach Schweregrad über einen längeren Zeitraum.
Besonderheit unserer Praxis …
… Die Photodynamische antimikrobielle Chemotherapie (PACT)
Die Photodynamische Therapie zur Bekämpfung der Parodontitis kombiniert einen sogenannten Fotosensibilisator mit einem nicht schneidenden Laser.
Hierbei wird eine Farblösung auf die zu behandelnde Region aufgetragen und deren Wirkstoffe durch Rotlicht (PACT-Laser) aktiviert.
Dabei wird auf Zellebene Sauerstoff freigesetzt, der die Zellwände aller gefährlichen Bakterien zerstört. Das körpereigene Gewebe wird dabei nicht beeinträchtigt. Mit dieser Behandlung kann die Keimzahl um rund 99% reduziert werden. Ebenfalls einsetzbar ist der schmerzfreie und nebenwirkungsfreie PACT-Laser z.B. zur Sterilisation der Wurzelkanäle bei einer Wurzelbehandlung oder bei der Behandlung von Karies.
Prognose der Parodontitis-Behandlung
Die Prognose hängt stark von der Mitarbeit des Patienten und seinen individuellen Risikofaktoren ab. Nach Diagnostik und Therapie ist neben penibler häuslicher Zahnpflege eine engmaschige Kontrolle durch den Zahnarzt erforderlich, um einem Rückfall so früh wie möglich entgegenzuwirken.